Sorge um Marie

1–2 Minuten
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Dienstag, den 12. Mai 1925

Draußen ist Mai. Herrlicher, sonniger Mai. Alles grünt und blüht, der Blick aus meinem Fenster ist bezaubernd.

Ja, ich liebe den Mai auch. Beste Jahreszeit!


Jeden Tag erhalte ich Briefe und Karten.

In Hannover muss es jetzt schrecklich sein. Die arme Idel!

Mariechen ist mit ihrer Dummheit so rücksichtslos. Tatsächlich hat die Polizei sie in Hannover im Fremdenheim aufgefunden. Nun ist sie erst einmal wieder bei Tante Bertha. Es ist unglaublich. Ich könnte Mariechen ohrfeigen, wenn sie mir nicht so krank vorkäme. Was wird nur aus ihr werden??

Die Sonne ruft, ich muss hinaus!

Was ist ein Fremdenheim und was wollte Marie da? Ich glaube auch nicht dass es ihr unbedingt gut tut sie von Tante zu Tante zu reichen… (btw aus ihr wurde eine starke Frau)


Frau Mühlmeister und die drei Jungens haben mir ebenfalls geschrieben.

Drei? Meint sie Doctor Mühlmeister, Fritz und Hans? Davon ist aber mindestens einer kein Junge mehr.


Eben habe ich mich über etwas gefreut:

Ich hatte Sabine verboten, den Hund mit nach oben zu bringen. Doch ohne mein Wissen lief sie zu ihrer Mutter und kam zurück mit der Behauptung, der Hund dürfe bleiben.

Also war ich machtlos.

Doch kurz darauf kam die Mutter selbst herauf und sagte: „Fräulein Oltrogge hat ganz recht, der Hund kommt mit hinunter.“

Damit war die Sache erledigt.

Jeder der schon mal auf „fremde“ Kinder aufgepasst hat, kann das verstehen.


Jetzt gehe ich in den Garten und lege mich ins hohe, grüne Gras.

KI generiert

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