
Montag, den 29. Juni 1925
Am Himmel der leuchtende Halbmond. Eigentlich wollte ich allein einen Abendgang machen, aber nun ist so viel Besuch da und ich habe keinen Hausschlüssel. Nun liegt eine süße, kleine Katze in meinem Schoß – solch ein hilfloses kleines Wesen mit großen blauen Augen und rosa Pfötchen. Es ist ein wunderbar klarer Abend. Gedanken kommen und gehen.
Heute zum Frühstück sah ich Herr Schmidt. Er wäre sehr enttäuscht gewesen, gestern Abend. Er hat dann noch einen Bekannten getroffen im Ratskeller und ist dann hingefahren. Ich glaube, etwas Ähnlichkeit mit Arleck ist vorhanden, jedenfalls äußerlich – dieser starke Mensch, vor dem man etwas Angst hat, und diese großen Hände, die er selbst vorhin beguckte. Ich konnte ihn nämlich glänzend beobachten, wie er im Stuhl am Fenster sitzend über die Unsterblichkeit der Maikäfer nachdachte.
Jetzt eine Autofahrt! Beim Mondenschein.
Basels „Indienfahrt“ ist charakteristisch für ihn. Diese Gedanken sind phantastisch, oft überspannt und reichlich gefühlsselig.

