Donnerstag, den 16. Juli 1925

Wirklich. Solch einen Sommer voll Sonne, Wärme und Blütenpracht habe ich selten erlebt. So müssen die Sommer meiner Kindheit gewesen sein. Sonst könnte ich nicht alles, was damit zusammenhängt in solch sonniger Erinnerung haben.

Die Fläche mit den vielen bunten Blumen, die blühende Linde mit dem Steintisch und dem Blick auf die weite Marsch. Hier dieses Berg- und Hügelland mit dem schweren Lehmboden, die weiten Flächen voll Weizen. Dieses grüne, grüne Schwülmetal… Eigentlich müssten hier nur heitere Menschen wohnen. Menschen mit viel Sonne im Herzen. So wie der alte Weiland, mit dem ich heute Morgen im Berggarten auf der Mauer klönte, er meinte, er könnte mein Großvater sein und freut sich dann immer, wenn ich ihm sage, dass er viel jünger aussieht als 67.

Der könnte meiner Ansicht nach wirklich mit seinem Leben zufrieden sein… aber …

Ob Vater und Mutter wohl wirklich glücklich miteinander gewesen sind? Ich glaube ja. Ob Vaters Tod meiner Mutter das Herz brach, oder die Sorgen um uns?

Noch einmal einen Tag bei Vater und Mutter im Elternhaus sein können, dafür gebe ich Jahre meines Lebens hin.