
Montag, den 31. August 1925
Mühlendahls sind leider abgereist.
Ich traf ihn noch einmal, als ich vom Flecken kommend den Berg hinaufging. Mit schalkhaftem Gesicht bedauerte er Bine, die heute wieder Schule hatte. Und nun ist er fort.
Gestern war entsetzlich viel Besuch da, auch Bürgerliche. Die lange Tafel mit den beiden Leuchtern war voll besetzt. Drei Gänge Dinner. Die Herren alle in Schwarz, die Damen in Abendtoilette. Mir kam das Ganze wie ein Theater vor.
Am Nachmittag ging ich wieder mit meinem Freund Waldi spazieren. Den roten Weg entlang. Viel Hafer stand noch in Niegen (?). Die Äpfel habe ich probiert; es sah ja niemand. Mit dem gelben Wagen waren sie ausgefahren.
Als Bine abends zu Bett ging, hörte ich im Garten drüben Lotte Schmidt lachen. Bine rief „Huhu!“ hinüber und sofort kam die Antwort zurück. Aber als Bine dann wieder mit ihrer „Wichtel“-Geschichte anfing, hob ich sie vom Fenster herunter und ließ sie versprechen, das nicht noch einmal zu tun.
Die Muschi hat inzwischen alle Federn im Zimmer verteilt.
Jetzt will ich schlafen gehen. Meine Uhr, die gestern stehen geblieben war, geht nun endlich wieder!


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