Lottes Lachen füllt die Leere

1–2 Minuten
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Sonntagnachmittag, den 20. September 1925

Es stürmte. Graue Wolken zogen vorbei. Nur ganz in der Ferne war ein Streifen blauen Himmels zu sehen. Wieder allein.

Am Morgen war ich bei Sonnenschein in der Kirche gewesen. Es waren aber nur wenige Menschen da. Mädi, Lotta, Mühlendahl und Bine machten später einen Spaziergang, während ich allein auf der Mauer saß und las.

Und jetzt denke ich an gestern Abend zurück. Ich sollte eigentlich mit Mah-Jongg spielen. Ich lehnte aber ab, weil Lotte Schmidt zu mir kam. Bis Mitternacht haben wir geklönt. Ich habe ihr alles von mir erzählt, und sie hat mir auch alles anvertraut. Sie hat sich meine Bilder angesehen. Heute sollte ich wieder zu ihr kommen. Entweder schaukeln oder sie zu einem Spaziergang abholen. Aber ich kann doch nicht jeden Tag dort aufkreuzen.

Also will ich Briefe schreiben. Einsam und allein.

Ich höre immer noch ihre Stimme, sehe ihren Mund, ihre Augen, höre ihr leises, klingendes Lachen.

Vorhin, während des Mittagessens saßen Mühlendahl und Bine bei Tommy. Ich stellte mich ans Fenster. Aus dem Garten klang ihr Grammophon herauf, und ich hörte wieder ihr Lachen. Es ist eine Qual ohne Ende!

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