
Mittwoch, den 18. November 1925 – Bußtag
Schneidend scharf ist der Wind. Das Kind liegt im Bett, und ich muss im Hause bleiben. Immer im Haus… gefangen. Wie anspruchsvoll die Menschen sein können. Heute Abend kommt Fräulein Sprenger, und ich habe ihr nichts anzubieten, gar nichts.
Sogar wenn ich an etwas anderes denke, merkt das Kind es sofort, und dann laufe ich schnell in mein Badezimmer und sehe aus dem Fenster. Da stand eben der gelbe Jagdwagen, ein Herr mit dem Gewehr auf dem Rücken. Man will also scheinbar zur Jagd fahren.
Wenn ich nur wüsste, ob man da unten an mich denkt. Dann wäre ich schon glücklich. Mein Herz sagt zitternd: „Ja.“ Und mein Kopf: „Bilde dir doch nichts ein.“ Wer hat recht?
Und worin besteht meine Buße heute? Ich liebe ihn. Oh Gott, wie sehr! Schenke mir doch sein Herz, seine Liebe, und ich… Ich habe mich ihm doch schon so hingegeben, obgleich er nie darum bat. Meine Buße soll sein, dass ich ihm das nächste Mal mein Herz zeige. Mach, dass er mich versteht.
Eben dachte ich daran, wie er meine Gitarre in seinen Armen hielt.


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