
Totensonntag, den 22. November 1925
Ich war in der Kirche. Ich dachte an Vater und Mutter und an den Traum von gestern:
Ich stand auf dem Kirchhof in Riethagen und sah, dass auf allen Gräbern Blumen blühten. Am meisten auf Mamas Grab: gelbe und rote Blumen in Fülle. Ich glaube, es waren Margeriten.
Meistens, wenn ich von Mutter geträumt habe, erlebte ich danach etwas Schönes.
Nach der Kirche habe ich Idels langen Brief gelesen. Ob Marie sich wirklich mit Heine verloben wird? Ich wünschte es mir! Sie scheint an „englischer Liebe“ nicht so leicht zu sterben.
Sobald Bine unten ist, laufe ich aufs Gut. Meine Laute ist noch immer da!
Er soll sich heute ein Lied von mir wünschen.


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